Roadtrip mit Kindern
Camping mit Kindern Elternzeit 2 (2017) Infos & Tipps

Elternzeit-Roadtrip mit Baby und Kleinkind: Schön (anstrengend)!

Unsere erste Elternzeit mit unserer ersten Tochter hatten wir bereits zum Reisen genutzt. Und frei nach dem Motto „gleiches Recht für alle“ wollten wir auch die Zeit mit unserer zweiten Tochter reisend verbringen. Dieses Mal waren wir zu viert in unserem kleinen Campervan unterwegs. Zwei Erwachsene, ein Kleinkind, ein Baby und viiiiel Zeug. Gestopft, gestapelt und gequetscht in unseren Ford Nugget.

Elternzeit-Roadtrip – eine gefühlsmäßige Achterbahn

Es gab Tage, da lief alles wie am Schnürchen. Wir waren die Geilsten. Mega coole Eltern, die ihren Kindern die große, spannende Welt zeigten. Und Kinder, die neugierig und glücklich diese aufregende Welt entdeckten und in sich aufsaugten. Tja, und dann gab es die anderen Tage. Tage, an denen nichts klappen wollte. Tage voller Gebrüll, Geheul und Trotzanfällen. Tage, an denen ich mich einfach nur nach Hause wünschte. Ich gebe zu, ich habe mehr als ein Mal daran gedacht, unsere Tour abzubrechen. Im Nachhinein bin ich froh, dass wir weitergereist sind. Denn auch wenn ich nach der Reise wirklich k.o., müde und ausgelaugt war, so bleiben am Ende doch die positiven Erlebnisse haften, während die negativen Gefühle so nach und nach verblassen. Die menschliche Psyche ist echt genial!

Mont-Ventoux
Ein super Tag: Die Ausreisserbande hoch oben auf dem Mont Ventoux.

 

# Erkenntnis 1
Kinder haben immer mal schlechte Tage. Auch auf Reisen. Das ist jedenfalls kein Grund, gleich die ganze Reise anzuzweifeln.

Ein Kind, zwei Kinder, macht das den Kohl fett?

Oh ja! Hatte ich vorher doch ein wenig gedacht (oder gehofft), wir wären schon Profis im Reisen mit Kind und Camper, so hat mich unser Elternzeit-Roadtrip schnell eines Besseren belehrt. Eigentlich klar, denn auch im Alltag fällt es ins Gewicht, ob man ein oder zwei Kinder zu versorgen und bespaßen hat. Nie, aber auch niemals wollten beide Kinder zeitgleich das Gleiche. Mittagsschlaf halten zum Beispiel. Da haben sich unsere Mädels wie im besten Schichtbetrieb abgewechselt (bzw. die Zweieinhalbjährige hat den Mittagsschlaf oft gänzlich geskippt), so dass wir Eltern uns alle Hoffnungen auf eine kleine Auszeit abschminken konnten. Apropos Schichtarbeit. Kaum hatte man die eine frisch gewickelt, stand die nächste mit einer qualmenden Windel neben einem. Die „Arbeit“ rund ums Kind endet nie. Auch im Urlaub nicht. Und auf einem Campingplatz sind gewisse Dinge nicht unbedingt einfacher als im trauten Heim, wo man fließend Wasser, einen Schrank voller Wechselkleidung & Co. immer griffbereit hat.

# Erkenntnis 2
Genug Zeit für die „Logistik rund ums Kind“ einplanen: Mahlzeiten, Wickeln, Tagesrucksack packen, Schlaf- und Spielzeit. PRO Kind, denn leider laufen mehrere Kinder nicht zwingend synchron.
Einer der ganz seltenen Momente auf unserem Elternzeit-Roadtrip, wo beide Kinder gleichzeitig geschlafen haben. Mitten in St.-Tropez.
Einer der ganz seltenen Momente, wo beide Kinder gleichzeitig geschlafen haben. Mitten in St.-Tropez.

Camping mit Kindern – Genial oder Wahnsinn?

Ich halte Camping für eine der tollsten Urlaubsformen schlechthin, auch oder gerade mit Kindern. Es ist bezahlbar, man ist flexibel, viel an der frischen Luft und hat Kinderbespaßung (Spielplatz, Tiere, Pool…) direkt vor der Haustür. Beim Camping-Roadtrip gibt es für die Kinder regelmäßig etwas neues Spannendes zu entdecken. Unsere Große hat es geliebt: „Mal schauen, ob es heute auf dem Campingplatz wieder eine Schaukel gibt. Und einen Pool. Mit Wasserrutsche!“

Spielplätze auf Campingplätzen
Camping-Roadtrip heißt, dauernd neue Abenteuerspielplätze fürs Kind.

Mit kleinen Kindern ist Camping allerdings auch ein Stück weit herausfordernd. Die Sanitärs sind für uns Erwachsene schon nicht immer ein… sagen wir… erfreuliches Erlebnis. Wenn man dort aber ein Kleinkind waschen soll, kann das mitunter eine nervenaufreibende Angelegenheit werden. Auch das abendliche Zubettgehen gestaltet sich auf dem Campingplatz ungleich schwieriger. Wie soll ein Kleinkind abends ein Ende finden, wenn die ganzen Verlockungen (Spielplatz, Hüpfburg, Pool) doch zum Greifen nah sind? Richtig, nur unter lautstarkem Protest. Zwischen 22 und 23 Uhr. Für uns Eltern blieb so leider nur wenig Zeit zur Entspannung (oder Routenplanung, ich habe berichtet). Ein Problem, das Jan und mich wirklich genervt hat, und das wir zu Hause in der Form nicht haben (auch in der Ferienwohnung auf den Azoren nicht).
 

# Erkenntnis 3
Ein Roadtrip ist eine aufregende Angelegenheit für alle, besonders für Kinder. So viel Neues, so viel Spannendes, das muss so ein kleiner Kopf erst mal verarbeiten. Spätes Zubettgehen, lautstarke Protestaktionen oder phasenweise Überreizung kommen vor und sind der Preis, den man auf einem Roadtrip mit Kindern zahlen muss. Unterm Strich muss das Verhältnis aus positiven Erlebnissen und gebrachten Opfern stimmen. Für alle Beteiligten.

Die Logistik beim Camping

Eine Herausforderung beim Camping ist die Logistik. Was nehme ich mit? Was bleibt daheim? Wie und wohin packe ich das Zeug am sinnvollsten? Je kleiner die Kinder noch sind, desto mehr Gepäck braucht man. Da der Platz in unserem Ford Nugget naturgemäß sehr beschränkt ist, mussten wir bei der Packliste ganz rigoros den Rotstift ansetzen. Unsere persönlich getesteten und für gut befundenen Camping-Logistik-Tricks habe ich in einem separaten Artikel veröffentlicht.

„Ich will nicht warten!“

Doch selbst der perfekt gepackte Campervan sorgt während der Reise noch für Unmut beim Nachwuchs. Warum? Das viele Umräumen und Umbauen hat uns alle genervt (Kleinkind: „Sind wir bald fertig? Können wir jetzt losfahren?“ Baby: „Wääääh!“). Um den Camper fahrbereit zu machen, waren folgende Handgriffe nötig: Bett im Hochdach einklappen, Campingmöbel und Reisetaschen der Mädels unter der Küche verstauen, Sitzbank zurück klappen, Tagesvorräte aus der Sitzbanktruhe nehmen, Kindersitze einbauen, Fahrer- und Beifahrersitz drehen/verschieben, Vorhänge/Sonnenschutz abnehmen und verstauen, Buggy einladen und fixieren, aufräumen und lose Gegenstände verstauen, Fenster und Dachluke schließen, Markise einfahren. Puh! Es hat gut und gerne eine Stunde gedauert, bis alles startklar war. Am einfachsten ging das, wenn einer sich um den Camper gekümmert und der andere mit den Kindern zum Spielplatz gegangen ist. Oder idealer Weise schon mal mit den Mädels im Schlepptau den Abwasch erledigt hat. Wichtig war, dass bei den Kindern nicht das Gefühl aufkam, warten zu müssen. Kleine Kinder können nicht warten. Irgendwann sicherlich, wenn die Geduld und das Verständnis wachsen, aber bis dato müssen die Eltern eben den permanenten Pausenclown geben.

# Erkenntnis 4
Mehrere Tage an einem Ort sind ein Segen! Wenn die ganze Umbauerei entfällt, bleibt mehr Zeit für die Kinder und für Unternehmungen. Dazu braucht man allerdings Campingplätze mit Anbindung an den ÖPNV, und die gilt es erst mal aufzuspüren. Fündig geworden sind wir beispielsweise im gut erschlossenen Chamonix-Tal mit eigenem, kostenlosen Tal-Bus sowie in der Nähe von größeren Städten; in ländlichen Gebieten war das hingegen nicht so einfach.

On the road – wie klappt das mit Kindern?

Es soll gerüchteweise ja Kinder geben, die beim Autofahren selig schlafen. Unser Baby hat sich überraschender, aber dankbarer Weise ganz gut in dieses Clichébild eingefügt. Unsere Große nicht. Sie ist von je her ein Autofahrmuffel, was sich mit einem Roadtrip nun nicht sonderlich gut verträgt. Ihr Protest reichte vom noch akzeptablen Wunsch nach Dauerbespaßung (Mama soll hinten sitzen, vorlesen etc.) bis hin zur halben Stunde wilder Schreierei. Während Jan damit kämpfte, sich auf die Strecke und Straße zu konzentrieren, brauchte ich alle Nerven, um das Kind bei Laune zu halten. Nein, hier gibt es nichts zu beschönigen: Die Fahrerei war größtenteils ein echter Kraftakt.

Der Fahrersitz ist ein toller Spielplatz, aber hinten Mitfahren ist trotzdem doof.
Der Fahrersitz ist ein toller Spielplatz, aber hinten Mitfahren ist trotzdem doof.

 

# Erkenntnis 5
Keine. Wir haben alles versucht, sind zu unterschiedlichen Uhrzeiten gefahren, hatten Hörspiele und ein Tablet dabei, nichts half. Autofahren ist bei uns ein Lotteriespiel gewesen. [Ein Funken Hoffnung: Es wird bei uns Jahr für Jahr besser!]

Wandern, Sightseing, Strand – wie lief das?

Nach so vielen Problemchen und Schwierigkeiten muss doch jetzt endlich mal was Positives kommen. Jawoll! Denn sobald wir eine Unternehmung gestartet hatten, waren unsere Mädels die liebsten Kinder der Welt.

Wandern mit Baby und Kleinkind – lief super!

Am einfachsten und schönsten für uns alle waren tatsächlich Wanderungen. Mein Wandererherz hätte höher nicht hüpfen können! Unsere Zweieinhalbjährige ist freiwillig und mit größter Begeisterung schon einige Kilometer selbst gelaufen. Über Stock und Stein, ich könnte platzen vor Stolz. Wenn sie nicht mehr selber laufen wollte, saß sie zufrieden in der Kraxe* und hat uns von hinten zugetextet. Unser Baby hing derweil gechillt im 'Beutel'*, hat die Nähe zu Mama oder Papa genossen, sich brabbelnd die Bäume angeschaut oder friedlich geschlummert. Was will ein Baby mehr?

Mer de Glace
Die Zweieinhalbjährige läuft selbst. Von der Montenvers-Zahnradbahn bis runter zur Eishöhle im Gletscher Mer de Glace (Chamonix).

Wasser, immer ein Highlight für Kinder

Ähnlich gut lief es im nassen Element. Beide Mädels waren überglücklich, wenn sie irgendwo in einem Brunnen, Bach, See oder Pfütze herumpatschen konnten. Mit dem Meer oder einem Pool auf dem Campingplatz hatte man bei beiden Mädels sofort gewonnen.

Wassernixen
Meine beiden Wassernixen ❤

Die Wasserliebe haben wir uns am Campingplatz manchmal zu Nutze gemacht, wenn wir Zeit benötigt haben, um zum Beispiel ungestört zu kochen. Flott die Waschschüssel* mit Wasser gefüllt, ein paar Förmchen und Steine dazu und fertig war der eigene, kleine Wasserspielplatz fürs Kind.

improvisierte Wasserspielplatz zum Falten
Vielseitig einsetzbar, so eine Waschschüssel. Zum Beispiel als Kinder-Wasserspielplatz.

Stadtbesichtigungen konnten wir knicken

Was dieses Mal nicht mehr so optimal lief, waren Stadtbesichtigungen. Die kleinen Mittelalterdörfer waren so gerade noch ok, größere Städte haben aber flott Stress und schlechte Laune erzeugt. Immer mit dabei war eines der Kuscheltiere, dem unsere Tochter die große, weite Welt gezeigt hat. Manchmal hatten wir Glück und sind über Stimmungsaufheller wie Karussells oder riesige Seifenblasen gestolpert. Oder Kirchen. Fragt mich nicht, warum, aber unsere Zweieinhalbjährige hat während der Reise einen wahren Kirchenfimmel entwickelt: „Können wir bitte die Kirche anschauen?“ Klar. Wie gut, dass jede Stadt eine hat, und bei dauerhaft 35°C Grad und mehr war eine Kirchenbesichtigung immer ganz erfrischend. Ansonsten haben wir aber die einzig sinnvolle Konsequenz gezogen, nämlich größere Stadtbesichtigungen auf ein Minimum reduziert. Diese Flexibilität ist ja schließlich der entscheidende Vorteil beim Roadtrip.

Kinderbeschäftigung bei Stadtbesichtigungen: Karussells, Seifenblasen, Kuscheltiere.
Kinderbeschäftigung bei Stadtbesichtigungen: Karussells, Seifenblasen, Kuscheltiere.

 

# Erkenntnis 6
Pausentage sind anstrengender als jedes Tagesprogramm. Warum? Kopfsache. Wir Eltern stellen uns nämlich auf Erholung und Nichtstun ein, während die Kinder aber trotzdem bespaßt werden wollen. Dilemma! So wirkliche Erholungspausen schafft man sich nur, wenn man sich als Eltern gegenseitig ein paar freie Stunden einräumt.

Timing ist wie so oft alles

Das Zeitfenster, in dem beide Kids bereit für den Auftakt zu einer Unternehmung sind, ist schmal. Füttern, wickeln, Schlafenszeiten, den Camper startklar machen und die Anfahrt zu einer Unternehmung wollten gut koordiniert sein bzw. haben im Vorfeld für so manchen Stressausbruch gesorgt. Allerdings auch deshalb, weil wir nicht gerade zu den diszipliniertesten Menschen der Welt gehören…

Steh am grauen Stein, wenn die Drossel schlägt und die untergehende Sonne, mit dem letzten Licht von Durins Tag, auf das Schlüsselloch fällt.
— aus „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien

Was nehmen Kleinkinder und Babys von so einer Reise mit?

„Die Kinder haben doch gar nichts davon. Sie können sich später ja überhaupt nicht an die Reise erinnern.“ Auch schon mal gehört? Beim Baby stimmt das sicherlich. Denen ist recht egal, ob sie durch Südfrankreich oder daheim um den Häuserblock getragen werden, wobei ich dann Südfrankreich vorziehe. Bei einem 2,5-jährigen Kleinkind bin ich allerdings der Meinung, dass es sehr wohl Einiges von solch einer Reise mitnimmt.

Lotta liebt Lavendel
Große Lavendelliebe!!!
(Hinweis: Der Strauß ist NICHT gepflückt, das sind gesammelte Erntereste.)

Beim Spaziergang durch Dortmund ruft meine Tochter freudig: „Guck mal, Mama, da ist Lavendel.“ Sie läuft zu dem lila Busch und schnuppert an den Blüten. „Riecht gut“, befindet meine Zweidreivierteljährige. Der Blick der Passanten – unbezahlbar! So redet halt nur ein Kleinkind, das gerade in der Provence Urlaub gemacht hat. Auch die Berge sind ihr in guter Erinnerung. Immer, wenn wir Conni in den Bergen* lesen, merkt sie an, dass sie auch schon gewandert und mit einer Gondel gefahren ist. Außerdem erklärt sie jedem, der es wissen will (oder auch nicht), dass man oben in unserem Camper schlafen kann. Szenen wie diese zeigen mir, dass Kleinkinder sehr wohl etwas von solchen Reisen mitnehmen. Erfahrungen, Gefühle, Momente, die für sie eine besondere Bedeutung haben.

Reisen mit Down-Syndrom

… ist auch nicht anders als mit einem Standard-Baby. Das Einzige, was man bedenken muss, ist, dass die Entwicklung bei Kindern mit Down-Syndrom wegen ihrer Muskelschwäche langsamer verläuft als bei den 64er-Modellen. Auf dem Papier war unser Baby während der Reise zwar schon 10-11 Monate alt, von ihrer körperlichen und motorischen Entwicklung her befand sie sich eher auf dem Stand eines etwa 7-8 Monate alten Babys.

Mama & Tochter
Mama & Tochter ❤

Ansonsten hat das Thema Down-Syndrom auf der Reise keine große Rolle gespielt. Herrlich! Keine Therapietermine, keine Arztbesuche, keine Frühförderung, keine Bürokratie. Wir durften zwei Monate lang eine „ganz normale“ Familie sein, und diese Normalität habe ich jeden Tag genossen. Unsere Kleine anscheinend ebenfalls. Sie hat besser geschlafen als zu Hause, war neugierig, meistens gut gelaunt, hat die gemeinsame Zeit mit Mama, Papa und ihrer Schwester sehr genossen und ständig und überall alle Leute angeflirtet – mit großem Erfolg.

Auch ohne ihre Krankengymnastik hat unser Baby während der Reise große Fortschritte gemacht. Am Ende unserer ersten Reisewoche saß sie frei. Vor der Reise hatte man uns prophezeit, dass das wahrscheinlich noch Wochen dauern würde. Von wegen! Sie wollte etwas von der Welt sehen. Praktisch war ihre neue Errungenschaft auch, denn so konnte sie zum Füttern in unserem sowie in Cafés und Restaurants in den Kinderhochstühlen sitzen.

Unser Baby kann sitzen
Ganz neue Perspektiven: Unser Baby hat das freie Sitzen gelernt!

Auch das vorwärts Robben ließ nicht mehr lange auf sich warten. Nur zwei Wochen später hat unsere Kleine den Dreh raus gehabt und sich von der Picknickdecke zu den leckeren Steinen und Piniennadeln gerobbt. In ihrem ureigenen Stil, aber hey, Hauptsache ans Ziel kommen. Für uns hieß das allerdings, dass wir ständig aufpassen und aufspringen mussten, denn beim Camping stehen die ultimativen Waffen wie Treppengitter, Laufstall und Kantenschutz nicht zur Verfügung. Da muss man improvisieren, so zum Beispiel:

Improvisierter Rausfallschutz auf unserem Elternzeit-Roadtrip
Aus Reisetaschen, Tisch „Rupert“ und dem Gurt haben wir einen Rausfallschutz gebaut. Mehr oder weniger Schutz…

Reisefazit

Wir haben in den acht Wochen unheimlich viel erlebt, hatten eine intensive Zeit als Familie und haben wunderbare Eindrücke und Erfahrungen mitgenommen. Unser Baby war auf Tour ganz entspannt, während unser Sturm-und-Drang-Kind durchaus manchmal an Reizüberflutung litt (was zu Hause bei ihr auch leicht passiert). Am anstrengendsten war die Reise für uns Eltern, unsere Akkus waren am Ende restlos leer. Aber: Das war es wert!!

Aussicht vom col de Saint-Pilon (St.-Baume Massif)
Anstrengender Aufstieg, aber die Aussicht belohnt einen. Sinnbildlich für unsere Reise.

Wer hat seine Elternzeit noch reisend verbracht? Wie sind eure Erfahrungen? Ähnlich oder ganz anders? Erzählt doch mal.

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23 Comments

  1. Ja, ja, ja und nochmals ja. Ich kenne wirklich jeden einzelnen Punkt. Auch wenn wir noch nie ein paar Wochen lang mit den kids in einem Camper unterwegs waren. Ich selbst habe mal 15 Monate in Australien und Neuseeland in einem Campervan gelebt und fand es meeeega. Nun mit meinen wilden Jungs fand ich es dann zugegebenermaßen nur noch halb so cool. Und dabei waren wir nur ein Wochenende unterwegs. Es war eine logistische Herausforderung und gerade die Enge fand ich mit den Kindern sehr anstrengend. Meine sind aber auch schon viel größer und brauchen viel Raum zum Toben, Raufen und Spielen. Die hat man in einem kleinen Bus aber nicht. Und es lacht ja auch nicht immer nur die Sonne vom Himmel. Trotzdem ist es auch ganz großartig. Diese Freiheit ist einfach unbezahlbar. GlG und weitermachen :), Nadine

    • Danke, liebe Nadine, werden wir :-)
      Die Freiheit ist genau der Punkt, an dem wir sehr hängen. Wobei die sich zugegebenermaßen mit Kindern etwas relativiert. Das Wetter hat bei unserer Tour zum Glück mehr als mitgespielt. Allerdings haben wir uns auch deshalb für den Süden entschieden, obwohl ich den Norden ja schon wieder schwer vermisse. Das wäre in dieser Konstellation aber die pure Hölle geworden.
      Viele liebe Grüße,
      Nicole

  2. Ihr Lieben, vielen Dank für euren ehrlichen Bericht.. genauso ist es und wir haben es auch so erlebt: Auch zu dritt im T4 war das ständige Umgeräume ein Thema. Zu viert ist es auch bei uns so, dass zwei Kinder nicht immer synchron sind….eigentlich nie. Für mich sind es wunderbare Anstrengungen, die ganz anders gelagert sind als die zu Hause. Je öfter wir reisen, desto mehr legen wir Wert darauf, dass auch Bedürfnisse der Eltern erfüllt werden. Ich darf auch Langlauftouren ganz alleine gehen ( juhu) oder Jan darf im Ferienhaus mal ganz ungestört sein. Das entdecken dieser Bedürfnisse auf unserer ersten Elternzeitreise war ein großer Knall und hat für eine deftige Kriese gesorgt, danach waren wir schlauer und erkennen den Kriesenherd bald. Herzliche Grüße in Verbundenheit, die nordicfamily Mama Geertje

    • Wow, ihr seid ja so flott mit euren Kommentaren, danke!!
      Die eigenen Bedürfnisse auch mal wieder zu berücksichtigen, das muss man wohl erst wieder lernen. Letztes Wochenende habe ich frei bekommen, und es war sooo herrlich!! Auf unserer Tour hatten wir jedenfalls auch so unsere Krisen, aber wahrscheinlich braucht es die, um seine Lehren daraus zu ziehen. Deine morgendlichen Langlauftouren sind mir ein gutes Vorbild, allerdings habe ich Nachteule morgens immer so meine Anlaufschwierigkeiten.
      Ganz liebe Grüße, Nicole

  3. Liebe Nicole,

    vielen Dank für den ehrlichen, offenen und authentischen Reisebericht. Was soll man auch alles beschönigen? Reisen mit Babys/Kinder sind meist nicht relaxt. Ich habe ja schon erwähnt, dass ich euch für das Reisen zu viert im kleinen Camper bewundere – allein diese Herausforderung ist euch schon hoch anzurechnen ;) Ich freue mich schon auf eure weiteren Berichte.

    Liebe Grüße,
    Tanja

    • Danke, liebe Tanja! Ihr habt es genau richtig gemacht und seid früh mit eurer Maus verreist. Für die Kilometer bewundere ich euch wiederum :-)
      Viele liebe Grüße, Nicole

  4. Pingback: Roadtrip mit Kindern: Unsere Tipps für den Familienurlaub mit Auto - family4travel

  5. Liebe Nicole, ich habe deinen Bericht gerade erst entdeckt und mit großer Freude gelesen. Vieles kam mir bekannt vor, vieles aber auch nicht. Ich muss sagen dass wir großes Glück haben und unsere Kinder während der Fahrtzeiten schlafen. Das erleichtert Vieles! Und großartig umräumen müssen wir auch nicht – nur die Kindersitze an der Sitzbank befestigen und den gesamten Krempel der draußen steht wieder einräumen. Dafür ist Wandern für uns zur Zeit keine Option. Unser sonst tiefenentspannter Moritz wird schon ganz wild wenn er die Trage nur sieht. An Entspannung ist nicht zu denken. Und Danke, Danke, Danke für deine Erkenntis Nummer 6 – Heute war unser erster „Pausentag“ und ich war gestresster als je zuvor. Du hast Recht – Es ist wirklich Kopfsache. Ich werde es mir zu Herzen nehmen und hoffe die nächste Pause verläuft entspannter.

  6. Liebe Caro,
    oh ja, um das Schlafverhalten eurer Beiden beneide ich euch! Aber ich habe bei uns immer noch Hoffnung, dass das Fahren entspannter wird, wenn das Alter für Autospiele etc. erreicht ist. Ich wünsche euch noch ganz viel Spaß bei eurer Tour, bisher sind die Bilder ja herrlich! Für eure Pausen werdet ihr sicherlich eine passende Lösung finden, vielleicht kommt ihr ja noch zu Erkenntnissen, die uns beim nächsten Mal helfen :-)
    Buon viaggio!!

  7. Liebe Nicole
    Danke für den tollen und ehrlichen Bericht. Als ebenfalls Nugget Fahrer haben wir ähnliche Erfahrungen mit unserem Sohn gesammelt und freuen uns nun auf unser zweites Kind im Frühling. Wie habt ihr das denn mit dem Schlafen der beiden Kids gemacht? Uns interessiert vorallem das wo, da wir etwas unsicher sind, ob wir unseren agil schlafenden Sohn tatsächlich oben schlafen wollen. Bis jetzt hatten wir sein Reisebett unten platziert.
    Vielen Dank für deine Antwort und die tolle Homepage!

    • Danke, Urs. Und schön, noch eine Nugget-Familie :-)
      Deine Frage zum Schlafplatz hat mich daran erinnert, dass der Camping-Logistik-Bericht immer noch aussteht. Die liebe Zeit… Wir haben das tatsächlich so gemacht, dass ich mit beiden Kindern oben im Hochbett geschlafen habe. Eng, ja. Die beiden haben sich lustig rumgekugelt, und ich habe genommen, was an Platz übrig blieb. Nicht ideal, aber durchs Stillen musste ich bei der Kleinen nächtigen, und die Große wollte unbedingt und nur bei mir schlafen. Da ist man nur noch Passagier. Komplett alleine würde ich so kleine Kids auch noch nicht oben schlafen lassen, da wäre mir trotz Netz etwas mulmig zumute.
      Alles Gute für euch und euren zweiten Nachwuchs!!

  8. Vielen Dank für diesen tollen ehrlichen Artikel! Wir wollen Mitte März für 6-7 Wochen im VW Bus nach Spanien. Vieles aus eurem Artikel haben wir schon auf unserer letzten Reise (3 Wochen Normandie und Bretagne) erfahren. Da war ich im 7. Monat schwanger und unsere Tochter 1 1/2. Jetzt sind die beiden 2 Jahre und 4 Monate alt. Es ist definitiv anstrengender mit Kind(ern) zu reisen, aber wir haben uns nie komplett davon abschrecken lassen. Wir reisen eben anders als früher und planen doch etwas mehr. Die Option abzubrechen haben wir uns tatsächlich genommen, da wir unsere Wohnung untervermietet haben. Ich bin sehr gespannt, aufgeregt und freue mich sehr auf unsere gemeinsame Zeit.
    Der Tipp mit den Babygläschen ist super. Ich überlege trotzdem nichts oder nur wenig mitzunehmen, da ich auch noch was länger stillen könnte und auch bereit wäre selbst Möhren zu kochen oder Avocados zu quetschen. Wir haben uns vor nem Jahr in einem französischen Supermarkt eine Handküchenmaschine geholt. Das Ding sieht aus wie eine kleine Salatschleuder mit Messern drin und da werde ich dann wohl Brei drin herstellen.
    LG
    Julia

    • Liebe Julia,
      das wird bestimmt eine tolle Reise! Und solltet ihr mal einen Hänger haben, gibt es ja andere Möglichkeiten, um wieder in die Spur zu kommen. Eine Hütte auf einem Campingplatz zum Beispiel kostet im März/April nicht die Welt und verschafft für ein paar Tage mehr Platz und Komfort, vor allem, wenn mal eine Schlechtwetterfront durchzieht. Bei der Beikost würde ich mir auch keinen Stress machen. Das erste halbe Jahr voll zu stillen ist doch super: Gesund fürs Kind und praktisch beim Reisen sowieso. Diese Handküchenmaschine hat mich neugierig gemacht, klingt spannend fürs Camping. Ich habe allerdings nichts dergleichen ergoogeln können. Hast du zufällig einen Link? Ich hatte einen Stampfer mit, der allerdings nie zum Einsatz gekommen ist :-(
      Ich wünsche euch eine ganz tolle Tour! Buen viaje! Was habt ihr genau vor? Ein Mal rundherum?
      LG, Nicole

  9. Julia Rebbien

    Hallo Nicole,
    Danke für die Antwort. Nein, wir wollen nicht einmal rum. Dafür ist die Zeit leider zu knapp. Wir wollen innerhalb einer Woche unten in Andalusien sein und habe uns schon für jede Reisenacht ein Zimmer/Appartment bei Airbnb gebucht (Lyon, Montpellier, Barcelona, Valencia). Davor sind wir noch ein paar Tage bei Freunden in Freiburg. So haben wir jeden Tag eine Strecke von etwa 4 Stunden (laut google maps) vor uns. Wenn wir in Andalusien sind, wollen wir etwa eine Woche auf einem Campingplatz bleiben, bevor es zum nächsten geht.
    Diese Handküchenmaschine habe ich in einem normalen französischen Supermarkt in Obernai im Elsass gekauft, wahrscheinlich carrefour. Die französischen Supermärkte bieten sowieso einiges, was das Herz einer Hobby(camping)köchin höher schlagen lässt ;) Gerade steht sie tief unten im Keller beim ganzen Campingzubehör. Wenn ich sie auf Anhieb finde, gucke ich mal nach der Marke.
    LG
    Julia

    • Hallo Julia,
      euer Plan klingt gut! Die Zimmer für die Hinfahrt sind eine super Idee, das erspart die ganze Umbauerei und macht die Anfahrt entspannter. Plant ihr denn, euch die Städte auch etwas anzuschauen? Bei den Städtenamen juckt es mir gleich schon wieder in den Fingern :-) Ich wünsche euch eine ganz tolle Reise mit vielen wunderbaren Familienmomenten! Wenn du magst, mail mir doch später mal, wie es war. Ich würde mich freuen.
      LG, Nicole

  10. Puh….ganz großes Lob das mit Kids und dann soviel zu unternehmen. Echt super toller Bericht. Seid ihr nach der Reise nicht „kaputter“ als vor der Reise? ;)

    LG
    Marcel

    • Na ja, Erholung sieht sicherlich anders aus ;-) Aber anstrengend ist das Leben mit zwei kleinen Kindern überall, also wählen wir möglichst schöne Orte und Unternehmungen als Austragungsort für die Trotzanfälle der Kleinen aus :-)
      LG, Nicole

  11. K. Kramer

    Hallo Nicole, reisen ist doch toll. Wir waren in der Elternzeit 6 Wochen in Neuseeland mit dem Camper unterwegs. Das klappt alles besser als gedacht. Da die Kiwis sehr Kinderfreundlich sind kann ich mir kein besseres Ziel vorstellen. Gruß K. Kramer

    • Hallo. Natürlich finden wir reisen auch toll, sonst würden wir das kaum immer wieder tun ;-) Aber eine Reise mit Kindern ist auch nicht nur rosa-rot und shiny, sondern manchmal eben auch anstrengend. Ich finde, das darf man ruhig sagen bzw. sollte es sogar. Ich habe jedenfalls schon viel dankbares Feedback dafür bekommen.
      Viele Grüße, Nicole

  12. Wir reisen ab Mitte Mai für 4 Wochen mit dem Wohnmobil durch Kroatien und realistisch eingeschätzt, sind wir eher die Kategorie „Anfänger“ :) Ich freue mich, dass ich auf deinen Bericht hier gestoßen bin. Vieles kommt mir schon aus dem Alltag bekannt vor. Ich bin seeeehr gespannt, wie sich das unterwegs gestalten wird :) Einige deiner Erkenntnisse hab ich aber schon jetzt als Mantra im Gepäck. Vielen Dank fürs Teilen!

    • Liebe Verena,
      eure Reise wird sicherlich wundervoll! Wenn man sich im Vorfeld darüber im Klaren ist, dass es auch mal doofe Tage geben wird (wie im Alltag eben auch), dann fällt man nicht so tief, wenn der erste doofe Tag da ist. Und wenn man weiß, dass es anderen auch so geht oder ergangen ist, hilft das gleich nochmal ein Stückchen :-)
      Ich wünsche euch eine ganz tolle Zeit, genießt Kroatien!!
      Liebe Grüße, Nicole

  13. Vielen Dank! Wir geben unser Bestes :)
    Aber erst Mal stöber ich hier noch ein bisschen ;-)
    Euch ein gutes Reisejahr!
    Liebe Grüße Verena

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