Trekking im Jotunheimen Nationalpark
Norwegen Roadtrips

Fjells und Fjorde: Trekking in Norwegen.

Unser Sommerurlaub 2011 sollte nach Norwegen gehen. Warum Norwegen? Die norwegische Landschaft mit ihren imposanten Fjorden, kargen Hochebenen, schroffen Gebirgen (fjells), eisigen Gletschern, schimmernden Seen und tosenden Wasserfällen hatte ich schon immer gerne in Bildbänden bewundert, nun wollte ich das Land endlich auch mal live erleben. Gesagt, getan. Ich kaufte mir den Norwegen-Reiseführer vom Michael Müller Verlag und begann, darin zu stöbern. Das Nordkap, die Inselgruppe der Lofoten, der berühmte Geiranger-Fjord, das „Heim der Riesen“ (Jotunheimen), die Hochebene Hardangervidda… Wo sollten wir anfangen? Und vor allem: Wo sollten wir aufhören? Norwegen hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von über 1.700 km! Und wir hatten blöderweise nur drei Wochen Urlaub. Ich musste wohl oder übel den Rotstift ansetzen, und zwar gewaltig.

Reiseroute

Am Ende haben wir unseren Reiseschwerpunkt auf Fjord-Norwegen sowie die angrenzenden Gebirgsregionen gelegt. Start- und Zielpunkt unserer Rundreise war Bergen, das wir dank des Lufthansa-Norwegen-Specials bequem und verhältnismäßig günstig erreichen konnten. Von Bergen aus steuerten wir die Sognefjord-Region an, die weiteren Stationen waren der Jostedalsbreen-Nationalpark, das Jotunheimen-Gebirge, die Hardangervidda und der Hardangerfjord.

Öffentliche Verkehrsmittel

Das Busnetz in Norwegen ist phantastisch ausgebaut. Es gab in der Regel gute Anschlüsse und jeder, wirklich JEDER Bus war pünktlich! Einige abgelegene Örtchen werden jedoch nicht unbedingt täglich angefangen, insbesondere in der Nebensaison. Aus dem Grund hatte ich mir im Vorfeld schon eine grobe Reiseroute zurecht gelegt und gecheckt, ob und wann es entsprechende Verbindungen zwischen unseren Wunschzielen gab. Die Bus- und Fährfahrpläne sind ausgedruckt im Reisegepäck gelandet.
Das Lesen der Fahrpläne erfordert im Übrigen ein mittleres Diplom. Hier ein Beispiel:

Busfahrplan
Beispiel: Busfahrplan von Nigardsbreen nach Sogndal

Als erstes muss man gucken, dass der Bus am gewünschten Tag überhaupt fährt, z.B. bedeutet „DX67“, dass der Bus täglich außer samstags und sonntags im Einsatz ist. Zusätzlich muss man die Sternchen im Blick behalten, die die Saison kennzeichnen, während der der Bus fährt. Mittels der Kleinbuchstaben werden einzelne Haltepunkte oder Teilstrecken markiert, die in bestimmten Zeiträumen nicht bzw. ausschließlich dann angefahren werden. Bei all diesen Ausnahmen muss man ganz schön aufpassen, dass man sich nicht vertut. Im Zweifel helfen die Touristeninformationen, die es überall gibt, aber auch gerne weiter.

Jedermannsrecht & Campingplätze

In Norwegen gilt das „Jedermannsrecht“, das Einheimischen wie auch Urlaubern gestattet, sich frei in der Natur zu bewegen. Man darf überall auf freiem Gelände (also nicht auf Parkplätzen oder eingezäunten Grundstücken) sein Zelt aufschlagen, sofern man mindestens 150 m Abstand zum nächsten Haus oder zur nächsten Hütte einhält. Ein respektvoller Umgang mit der Natur versteht sich von selbst.

Campinghütte
2-Personen Campinghütte auf dem Jostedal Campingplatz
Im Gebirge wollten wir das Jedermannsrecht in Anspruch nehmen, in den Städten jedoch nicht, daher schaute ich mir im Vorfeld die im Reiseführer genannten Campingplätze im Internet an und markierte meine Favoriten. Gerade auch bei Schlechtwetter sind die Campingplätze eine rettende Insel. Sie bieten nicht nur warme Aufenthaltsräume, man kann dort auch kleine Hütten mit Kühlschrank und 2-Platten-Kocher mieten. Da Norwegen alles andere als ein günstiges Reiseland ist, sind natürlich auch die Hütten kein Schnapp: Mit umgerechnet 50 – 70 Euro pro Nacht muss man rechnen. Um am Ende nicht doch im Regen zu stehen, sollte man die Hütten vorher reservieren; hierfür kann man sich an die Touristeninformationen wenden.

Kronen, Rabatte & Plastik

Der Umrechnungskurs spricht ganz klar gegen uns Deutsche, für uns ist Norwegen einfach teuer. Pizza: 20 Euro. Bier in der Kneipe: 8 Euro. Je eher man sich damit anfreundet, desto mehr Spaß hat man während der Reise.
Oder wie Erich Kästner schon sagte:

Entweder man lebt, oder man ist konsequent.

Ein Hinweis noch für Studenten: Es gibt reichlich Studentenrabatte. Die Busfahrten zum Beispiel kosten oft nur die Hälfte. Entgegen der Aussagen im Reiseführer hat bei Jan der normale Stundentenausweis gereicht, nach einem internationalen Ausweis wurde nicht ein einziges Mal gefragt. Im Übrigen zahlt der Norweger fast ausschließlich mit Plastik, selbst Kleinsteinkäufe, das Bier in der Kneipe und viele Busfahrten werden mit Visa & Co. beglichen. Sehr praktisch!

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