Ich packe meinen Camper und nehme…? Am besten weniger als mehr mit. Camping mit Kindern ist eine logistische Herausforderung. Rund ums Kind summiert sich das (vermeintlich) benötigte Gepäck schnell. Der Platz im Camper ist aber naturgemäß beschränkt, vor allem in einem kleinen Campervan wie unserem Ford Nugget. Welche Kniffs und Strategien sich für uns beim Camper-Tetris und im Camping-Alltag bewährt haben, habe ich hier für euch zusammengefasst [aktualisiert am 27.10.2022].
Inhalt
Schlafen im Camper
Kindersitze & Co.
Camping-Möbel
Fuhrpark: Buggy, Trage, Kraxe
Fahrtzeiten & Pausen
Campingplatz-Wahl
Baden der Kinder
Nützliches fürs Kind
Nützliches für den Camper
Stilles Örtchen im Campervan
Camper-Tetris: Wie wird gepackt?
Schlafplätze: Wer schläft wo?
Das ist eine der häufigsten Fragen, die ich gestellt bekomme. Die Möglichkeiten im Nugget sind beschränkt und zugegebenermaßen nicht übermäßig komfortabel. Den meisten Platz bekommt der Papa, der schläft nämlich oft ganz alleine auf der 1,30 Meter breiten Liegefläche der umgeklappten Rückbank. Die Erklärung für diesen Schlafluxus ist einfach: Damit wir abends noch länger aufbleiben können, legen wir die Mädels oben ins Hochbett. Und solange ich die Kleine noch gestillt habe, war mein nächtlicher Platz natürlich an ihrer Seite. Beziehungsweise in irgendeiner Lücke, die mir die Mädels gelassen haben.
Zu dritt in dem 1,41 Meter breiten Hochbett, das nicht mal Sitzhöhe hat, ist furchtbar eng. In manchen Nächten verfluche ich es, in anderen genieße ich sogar den Kuschelfaktor. Ganz praktisch ist es, wenn der Camper nicht ganz gerade steht: Die Mädels kugeln dann zur Schlagseite, während ich viel Platz auf der höher gelegenen Seite genieße.
UPDATE: Mittlerweile verteilen wir die Schlafplätze immer häufiger im 2:2-Modus. Die Mädels bleiben gerade im Sommer häufiger bis 22 Uhr oder länger auf (auf Campingplätzen ist ja immer was los), so dass wir Großen teils nicht (viel) länger wach bleiben. Ich schlafe dann mit der Kleinen oben (dieser Platz, welch ein Luxus!), während die Große sich die untere Liegefläche mit dem Papa teilt. Bleiben wir doch länger auf, schlafen die Mädels zusammen oben ein, und wir holen dann eine runter, sobald wir uns schlafen legen.
Sicherheit beim Schlafen: Rausfallschutz
Das Hochbett beim Nugget ist serienmäßig mit einem Netz gesichert, dem ich im Großen und Ganzen vertraue. Kugelt ein Baby oder Kleinkind im Schlaf dagegen, hält das Netz problemlos. Trotzdem haben wir die Kinder bis zum Alter von ca. 5 Jahren niemals unbeaufsichtigt im Hochbett gelassen, vor allem so lange sie noch wach waren. Meist hat sich einer von uns mit nach oben gelegt, bis die Mädels eingeschlafen sind. Wenn mir ein Kind zu nah vorne am Netz liegt, schiebe ich es im Schlaf einfach etwas weiter nach hinten. Sicher ist sicher. Im Wachzustand kann man ein Baby übrigens ganz gut mal kurz oben im Hochbett „parken“, während man unten in der Küche werkelt. Aber aufpassen, dass das Baby sich nicht am Netz hochzieht!
Kindersitz & Babyschale: Fluch und Segen
Kinderrückhaltesysteme sind selbstverständlich essentiell, beim Camping aber auch sperrig und störend. Das tägliche Befestigen und Abbauen der Sitze nervt ziemlich, Isofix gibt es im Nugget aber nicht. Außerdem blockieren die Sitze den Zugriff auf den großen Stauraum in der Rückbank, der sich damit nur für Dinge eignet, die man nicht im ständigen Zugriff haben muss.
Den größeren Kindersitz installieren wir auf dem Fensterplatz, da er hier am wenigstens im Weg ist. Die Babyschale ist handlicher und mobiler, daher befestigen wir sie am Gangplatz. Der Platz dazwischen ist recht eng zum Sitzen, dennoch muss sich der Beifahrer bei allzu übler Laune der Kinder öfter mal dort hin zwängen, um den Pausenclown zu spielen. Kleiner Tipp: Das seitliche Kopfteil des Kindersitzes sollte man mit einem Pulli oder Ähnlichem polstern, sonst erntet man blaue Flecken an der Schulter.
UPDATE: Den Pausenclown spielen ab Kita-Alter nun die auch im Alltag geliebte Toniebox* und auf langen Fahrten ein DVD-Player*.
Abends werden die Kindersitze endgültig zu Nervensägen, denn die müssen ja irgendwo hin. Wir verstauen beide auf dem Fahrersitz: Der größere Sitz passt kopfüber, also mit der Lehne nach unten, auf den Pilotensitz, die Babyschale hat oben drauf Platz. Alternativ zur Kindersitzstapelei – wenigstens bei gutem Wetter und auf offiziellen Campingplätzen – hat sich unsere PopUp-Strandmuschel* bewährt. Tagsüber fungiert sie als Schattenspender und Spielzelt für die Kids, nachts als Lagerhalle für Kindersitze & Co.
UPDATE: Zwei Kindersitze der Gruppe 1 sind noch nerviger. Sie lassen sich nachts aber immer noch auf dem Fahrersitz stapeln, Sitz 1 kopfüber mit Sitzfläche auf dem Lenkrad und Sitz 2 quer oben drauf gelegt. Mittlerweile haben wir zwei Sitze der Gruppe 2 im Einsatz, die sich einfach übereinander stapeln lassen, einer richtig herum, der andere kopfüber darauf.
Zu Tisch bitte! Mahlzeiten beim Camping
Beim Thema Campingmöbel haben wir lange experimentiert. Unseren Klapp-Campingtisch samt Stühlen haben wir aussortiert, die Lösung war viel zu sperrig. Nach langer Suche bin ich über Tisch Rupert von Outwell* gestolpert. Rupert ist flott aufgebaut, ausreichend stabil und besitzt praktische Becherhaltungen. Vor allem aber besticht er durch sein geringes Packmaß (11 x 12 x 112 cm), mit dem er bequem im Stauraum unter der Küchenzeile Platz hat. Dazu nutzen wir faltbare Campingstühle, und zwar die günstige Variante von Decathlon. Die Stühle sind für Rupert vielleicht einen Tacken zu niedrig, aber damit können wir gut leben.
Die perfekte Lösung für die Allerkleinsten ist bei uns von der ersten Minute an der Reise-Babysitz*. Er ist universell einsetzbar: Der Sitz kann auf die Rückbank im Camper, in den seitlichen Einstieg (gute Fütterhöhe) oder ganz einfach auf den Boden gestellt werden. Der Reise-Babysitz eignet sich ab Sitzalter bis ca. 2,5 Jahre. Danach haben wir ein wenig getüftelt, bis wir die optimale Lösung gefunden haben. Ein normaler Kinder-Campingstuhl ist zu niedrig, da können die Kids nur essen, wenn der Teller auf den Oberschenkeln abgestellt wird – suboptimal. Nun haben wir für beide Kinder einen Kinder-Camping-Hochstuhl* im Einsatz, mit dem wir rundum zufrieden sind. Zuletzt darf natürlich auch eine Picknickdecke* beim Camping mit Kindern nicht fehlen, für Snacks zwischendurch und als Spielfläche für die Kinder.
UPDATE: Seit dem Grundschulalter reisen wir auch wieder mit häufigeren Ortswechseln. Um nicht ständig den ganzen Prüddel hin- und her räumen zu müssen, bleiben Rupert und die Stühle bei Roadtrips zu Hause. Stattdessen nehmen wir zwei niedrige, faltbare Campingtische* für die Mahlzeiten mit. Dabei sitzen wir auf der Picknickdecke oder faltbaren Outdoor-Sitzmatten, der Mann bevorzugt seinen faltbaren Camping-Dreibein-Hocker. Fahren wir ein verlängertes Wochenende auf einen festen Campingplatz, bleiben Rupert und die Campingstühle weiter unsere Favoriten.
Kinder-Transportmittel: Kraxe, Babytrage, Buggy & Co.
Um am Urlaubsort mit kleinen Kindern mobil zu sein, benötigt man einen halben Fuhrpark, der sich im Camper leider ordentlich breit macht. Als leidenschaftliche Wanderer haben wir für unsere Mädels bis zum Alter von 1,5 Jahren unsere geliebte Emeibaby Trage* mitgenommen, die eine perfekte Mischung aus Rucksack-Tragesystem und Tuch für den ergonomischen Sitz des Babys bietet. Danach sind wir, bis zum Alter von 4 Jahren, auf eine (bzw. zeitweise zwei) Kraxe(n) umgestiegen (Deuter Kid Comfort* und Osprey Poco*).
Ich empfehle übrigens dringend, beim Wandern mit Kraxe auch Wanderstöcke* mitzunehmen. Die sind nicht nur knieschonend, sondern helfen ungemein, das Gleichgewicht zu halten, vor allem wenn das Lebendgewicht auf dem Rücken ständig zappelt. Zwischendurch kann Kind mit den zusammen geschobenen Stöcken auch selbst schon mal üben. Ebenfalls sehr hilfreich ist eine passende Trinkblase* für die Kraxe, denn es macht keinen Spaß, das schwere Teil ständig abzusetzen, um an die Trinkflasche zu gelangen.
Auf einen Buggy mochten wir trotzdem nie verzichten. Gerade bei Stadtbesichtigungen habe ich lieber geschoben als getragen. Warum? Wenn das Baby schlief, konnten wir Großen uns mal bequem in ein Café oder Restaurant setzen. Im Nugget bietet sich ein Buggy mit länglichem Packmaß* an, denn so liegt er während der Fahrt perfekt eingekeilt im Durchgang zur Küche, und nachts findet er unter dem ausgeklappten Bett Platz.
Bei zwei Kindern konnten wir mit Buggy, Kraxe und Babytrage immer flexibel kombinieren. Bei einem Stadtbummel beispielsweise lief die Große, während die Kleine im Buggy fuhr. Für den Notfall kam die Babytrage mit, dann wurde spontan gewechselt. Bei kompletten Tagesausflügen haben wir meist Buggy und Kraxe kombiniert, so dass beide Kinder bequem ihre Auszeiten nehmen konnten.
UPDATE: Der Buggy ist bei uns weggefallen, sobald die Kids ihre zwei Kilometer gut selbst laufen konnten. Für einen Sommer mussten wir zwei Kraxen mitnehmen, wobei eine im Kleiderschrank des Nuggets und die andere stehend und mit Packgurten festgebunden in der Küche mitgefahren ist. Seit die Große vier ist, hat sich unser Fuhrpark auf eine Kraxe (Osprey Poco*) reduziert. Dieses Jahr sind wir erstmals komplett ohne Fuhrpark verreist – dieser Platz, herrlich!
Wie macht ihr das eigentlich…?
… mit den Fahrzeiten?
Wichtig bei der Hin- und Rückfahrt sind regelmäßige Pausen. Wir stecken uns allerdings keine feste Fahrzeit, sondern legen die Pausen nach Gefühl und Laune der Kinder ein. Am liebsten steuern wir größere Raststätten (z.B. Serverys) an, da diese meist ordentliche Kinderspielplätze (indoor und outdoor) besitzen, auf denen sich die Kids nach dem langen Sitzen austoben können. Außerdem stehen meist Mikrowellen zum Aufwärmen von Babynahrung bereit. Für längere Pausen und zum richtig essen suche ich auch gerne Pausenziele abseits der Autobahn aus, beispielsweise ein Restaurant mit Biergarten und Kinderspielplatz (auf der Fahrt nach Süden haben wir den Hopfenschlingel in Rastatt als Zwischenstopp lieb gewonnen).
Die Etappen während der Tour lassen wir nicht zu lang werden. Bei unseren Roadtrips erkunden wir meist eine Region intensiver, statt Kilometer abzureißen. Wir brechen meist erst gegen 11 Uhr auf, fahren unsere ein, zwei Stunden und können dann noch eine kleine Unternehmung am neuen Ziel starten. Anders herum geht’s auch: Wir unternehmen erst etwas und fahren dann am späten Nachmittag weiter zur nächsten Station.
… mit der Stellplatzwahl?
Bei der Auswahl unserer Campings bevorzugen wir die kleineren Plätze. Gerade für Kleinkinder gibt es dort alles, was das Herz der Minimenschen begehrt. Wir hatten schon Plätze mit Katzen, Hühnern und Pfauen, welche mit den abenteuerlichsten Spielplätzen, andere mit Hüpfburg oder Trampolin, wieder andere besaßen einen Pool oder lagen direkt am See/Meer. Unsere Große liebt die Abwechslung und Spannung, was der nächste Campingplatz zu bieten hat.
Wenn wir eine Stadt besichtigen wollen, suchen wir uns nach Möglichkeit einen Campingplatz mit Bus-Anschluss, so dass wir den Nugget stehen lassen können. Zwischendurch stehen wir auch gerne auch mal wild, zum Beispiel wenn es nach einer Wanderung mal etwas später geworden ist.
…, wenn das Wetter absolut nicht mitspielt?
Schlechtes Wetter kann zum Camping-Killer werden, vor allem bei vier Personen im kleinen Nugget. Wir haben da aber mittlerweile so unsere Tricks, um kleinere Wettertiefs unfallfrei zu überbrücken. Soweit möglich steuern wir an Schlechtwettertagen bevorzugt Plätze an, die ein angeschlossenes Café, einen Aufenthaltsraum oder eine Gemeinschaftsküche besitzen. Wenn alle Stricke reißen, können wir zeitweise auf eine Campinghütte, eine Ferienwohnung oder eine Hotelübernachtung (bislang 1 Mal passiert) ausweichen. Lieber ein kleines Loch in der Reisekasse als Gewitterstimmung nebst 100 % Luftfeuchtigkeit im Camper.
… mit dem Baden/Duschen der Kinder?
Viele Campingplätze besitzen eine Babybadewanne. Die Babybäder sind mal mehr, mal weniger feudal. Häufig sind sie eng und es mangelt an Ablagefläche, aber darauf kann man sich einstellen. Wir packen zum Baden immer einen Jutebeutel mit Handtuch, Waschlappen, Babyshampoo, Becher zum Spielen, Pamper, Schlafanzug und gegebenenfalls Jacke und Mütze zum Überziehen, mehr braucht es ja nicht.
Gibt es keine Babybadewanne, das Baby ist aber „fällig“, dann nehmen wir es mit unter die Dusche. Das geht am besten mit zwei Erwachsenen. Einer duscht mit Baby auf dem Arm, der andere assistiert mit Shampoo & Co. und übernimmt das Baby zum Abtrocknen. Alles kein Hexenwerk. Und wenn alle Stricke reißen, kommt unsere Allzweckwaffe, die faltbare Waschschüssel, ins Spiel: Baby rein setzen, flott waschen, fertig.
UPDATE: Ab Selbstlaufalter entfällt die Badeproblematik komplett. Unsere Kinder gehen ganz normal mit uns duschen, wobei oft einer von uns beim Duschen hilft, während der andere beim Abtrocknen und Anziehen assistiert, das macht`s etwas entspannter.
Was Kind UNBEDINGT braucht: Nützliche Helferlein
Die nachfolgenden Dinge sind nicht zwingend campingspezifisch, sondern eher allgemein für das Reisen mit Kindern interessant. Bei uns sind sie auf der Packliste gesetzt.
- Da wir gerne wandern, hat Lotta schon recht früh (mit 2,5 Jahren) Wanderschuhe* bekommen, die sie heiß und innig liebt. Und statt normaler Sommersandalen haben wir unserem Outdoor-Girl Trekking-Sandalen* gekauft. Die sind universell einsetzbar, unter anderem auch im Wasser.
- Es gibt zig Schwimmhilfen für Kinder. Ich schwöre auf die Schloris*. Noch nie gehört? Die aufblasbaren Schwimmkissen aus Baumwolle sitzen optimal am Körper, so dass eine natürlich Schwimmlage entsteht. Wir verwenden die Schloris, seit Lotta knapp 2 Jahre alt ist. Das Gewicht und Packmaß stimmen natürlich auch. Da Leni etwas mehr Auftrieb und Stabilität im Wasser benötigt, sind für sie die Kraulquappen* optimal. Nicht mit ähnlichen Modellen verwechseln, bei denen das Armloch nicht mittig sitzt, das genau ist nämlich die Krux mit dem guten Auftrieb.
- Ein kleiner Beitrag zur Müllreduzierung: Waschbare Schwimmwindeln*. Sie sind bequem, sehen hübsch aus und erfüllen ihren Zweck. Dazu verwenden wir ein langärmliges UV-Schwimmshirt plus UV-Sonnenhut von Decathlon. Meiner Ansicht nach macht das aber erst nach dem 1. Lebensjahr Sinn, Babys hält man besser ganz aus der Sonne heraus.
Pimp my Nugget: Etwas Luxus für das Van-Leben
Beim Camping gilt grundsätzlich die Devise „weniger ist mehr“. Trotzdem müssen ein paar Dinge zwingend mit an Bord, man möchte sich den Camping-Alltag schließlich so angenehm wie möglich gestalten. Hier kommen unsere Tipps für den Ford Nugget:
- Kein abendliches Bettlakenaufziehen mehr! Auf die drei Einzelmatratzen des Hochbetts passen perfekt handelsübliche Kinderspannbettlaken*, die bleiben auch beim Zusammenklappen des oberen Betts drauf.
- Ein Muss für die Camping-Küche ist die faltbare Waschschüssel*, die wir zwischendurch immer wieder zum Wasserspielplatz für die Kinder zweckentfremdet haben.
- Der Kühlschrank im Nugget hat mich immer in den Wahnsinn getrieben. Mittlerweile herrscht Ordnung bei uns, der genialen Multifunktionsboxen von Lock & Lock* sei Dank. In das Kühlfach passen eine 10 und eine 6 bzw. 6,5 Liter Box hinein, daneben haben noch Getränke Platz (3 Tetrapacks).
- Beim Camping mit Kindern isst man hauptsächlich…? Richtig, Nudeln. Mein faltbares Sieb von Outwell* ist daher einer der meist genutzten Gegenstände auf Tour.
- Absolut bewährt haben sich auch unsere Klett-Sortiernetze*, von denen ich noch zusätzliche anschaffen werde. Sie haften direkt auf der Innenverkleidung des Nugget und schaffen neuen Stauraum für Kleinzeug an Stellen, die im Nugget sonst verschenkter Platz sind.
- Nie wieder ohne! Thermo-/Isoliermatten* für das Cockpit sind auf jeder Tour dabei, denn sie helfen gegen Hitze und schützen vor Kälte.
- Einfach und genial: Jutebeutel. Wir brauchen sie zum Einkaufen, genauso aber zum Sortieren Verstauen. Beim Camping mit Kindern ist viel Kleinzeug im Einsatz (Halstücher, Sonnenhüte, Kinderspielzeug), das sortiert in kleinen Jutebeuteln an den Leseleuchten oder Armlehnen der Sitze hängt oder ins Getränkefach wandert. Auch unsere Schmutzwäsche sammeln wir im Jutebeutel.
Stilles Örtchen im Campervan
Der Ford Nugget besitzt keine Toilette. Ich wollte auch nie ein Chemieklo haben. Mit kleinen Kindern haben wir eh meist Campingplätze angesteuert, aber so langsam habe ich mir wieder mehr Freiheit beim Reisen und der Platzwahl gewünscht. Beim Naturzeit Reiseblog bin ich zum Glück über eine Trenntoilette gestolpert, die seit 2022 neu bei uns an Bord ist: Die Kildwick MiniLoo Trenntoilette* mit Spillguard Kit*.
Endlich können wir wieder problemlos frei stehen! Das Handing ist easy für Groß und Klein. Das kleine Geschäft spülen wir mit 2-3 Sprühstößen einer Wasser-Zitronenessig-Mischung (1:1) nach (die Sprühflasche hängt am Handtuchhalter), das große Geschäft wird mit zwei Handvoll Miscanthus Öko-Streu* bedeckt. Die Toilette steht in der Küche und wird während der Fahrt mit einem Packgurt an der kleinen Schranktür „angeschnallt“. Beim Kochen knie ich mit einem Bein auf der Holzkiste, auf der ein Kissen liegt.
Camper-Tetris: Was kommt wohin?
Der Buggy liegt während der Fahrt eingekeilt im Durchgang zur Küche. Im Kleiderschrank verstauen wir die großen Gegenstände, wie die Kraxe, unsere Wanderstöcke, meinen Fotorucksack und unseren Reise-Babysitz. Kleiner Tipp: Die Leiter für das Hochbett braucht man nicht. Die Halterungen dafür haben wir auch gleich abgeschraubt, an denen habe ich mich eh immer nur verletzt.
Im Fach unter dem Kleiderschrank wohnt unser komplettes Schuhsortiment, von den dicken Wanderstiefeln über Turnschuhe bis hin zu den Trekking-Sandalen. Die beiden Fächer über dem Kleiderschrank nutzen Jan und ich für unsere Klamotten, unsere Jacken und Regenkleidung befinden sich im unteren Küchenschrank. Die Kleidung der Mädels verstauen wir jeweils in einer 30 Liter Kindersporttasche, die wiederum zusammen mit den Campingmöbeln hinter der Rückbank/unter der Küchenzeile lagern. Über den offenen Eingriff aus der Küche können wir die Sporttaschen jederzeit flott hervorholen.
Im oberen Küchenschrank, den Netztaschen und der offenen Ablage in der Küche verstauen wir alles rund ums Kochen/Essen. Weitere Vorräte für die jeweils nächsten Tage, Babynahrung, Pampers (wir hamstern nicht, sondern kaufen vor Ort) und etwas Camper-Technik (Stromkabel, Auffahrkeile* etc.) bewahren wir in der Sitzbank auf. Wichtig ist allerdings, dass wir vor jeder Weiterfahrt daran denken, unsere Tagesration aus der Sitztruhe zu holen, bevor sie wieder von den Kindersitzen blockiert ist.
Das seitliche Staufach bei der Schiebetür haben wir zu unserem Getränkelager erkoren. Auf das zusammengeklappte Hochbett quetschen wir unsere Schlafsäcke und Pyjamas sowie die Strandmuschel und die Thermo-/Isoliermatten (bleiben bei Nichtgebrauch nachts einfach am Fußende liegen). Die verschiedenen Fächer vorne im Cockpit sind der Reiselektüre, Gesellschaftsspielen und allen wichtigen Reisedokumenten vorbehalten.
Essentiell wichtig beim Camping ist, dass jedes Teil seinen eigenen, festen Platz hat und immer SOFORT nach Gebrauch wieder an genau diesen Ort zurückkehrt. So mancher Ehekrach unterwegs resultiert aus dem Brechen dieser goldenen Camping-Regel ;-)
Puh, Camping mit Kindern klingt aber anstrengend…
Na klar, All-Inclusive im Hotel ist einfacher, aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt. Trotz allen Aufwands, den man so treiben muss, und trotz diverser Komforteinbußen lieben wir diese flexible und spannende Reiseform. Wir sind viel draußen. Die Kinder haben Raum zum Toben und täglich einen neuen Abenteuerspielplatz vor der Tür. Wir können nach Lust und Laune (und Wetter) bleiben oder weiterfahren. Wir treffen viele nette Menschen. Wir lernen phantastische Orte kennen und wachen manchmal in den traumhaftesten Kulissen auf. Getreu dem Motto:
Lieber 1000 Sterne am Himmel als fünf an der Hoteltür.
Habe ich irgendetwas Wichtiges vergessen? Habt ihr noch weitere Tipps, die das Camping mit Kindern optimieren? Immer her damit!
* Amazon-Partnerlink
Dieser Beitrag enthält ein paar mehr Affiliate Links als sonst, aber hey! Es geht ja schließlich ums Equipment. Alle verlinkten Produkte sind bei uns im Einsatz und haben sich für uns bewährt. Wenn ihr über meine Links bestellt, bekomme ich eine kleine Provision zur Aufbesserung unserer Reisekasse, während ihr natürlich keinen Cent mehr bezahlt.
Ich beneide euch ja um die 2 m Breite oben, da hat unserer VW-Bus nur einen guten Meter, den sich unsere recht grossen Kids teilen müssen… unten schlafen wir Eltern auf 1.35 m – bequem ist was anderes!!
Aber ansonsten ist ja Vanlife schon klasse!
LG
Hartmut
Ui, das ist ja richtig sportlich. Und ich dachte, die Vans wären da alle etwa gleich. Schön auf jeden Fall, dass es noch mehr Van-Familien gibt. Beim Kauf hatte man uns ja dringend abgeraten, weil nicht familientauglich. Euch noch viel Spaß in Neuseeland!
Liebe Grüße, Nicole
Ach herrje, da habe ich ja maßlos übertrieben! Dein Neid ist unnötig. Wir haben oben zwar immer noch mehr Platz als ihr, aber 2 Meter sind es dann doch nicht, sondern 1,41 Meter.
Liebe Nicole,
vielen Dank für die tolle Übersicht. Da waren die ein oder anderen Dinge bei, die wir uns unbedingt merken werden. Auch wenn wir mehr Platz zur Verfügung haben, gehört Platzsparen trotzdem zur Tagesordnung ;)
Liebe Grüße,
Tanja
Liebe Tanja,
schön, wenn sogar für euch „alte Hasen“ noch brauchbare Tipps dabei waren. Platzsparen ist bei euch sicherlich vor allem mit Disziplin verbunden, während wir schlicht und einfach bei den Maßen des Nuggets und der Stauräume an natürliche Grenzen stoßen :-)
Liebe Grüße,
Nicole
Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ein Campingurlaub ist wirklich etwas Schönes, besonders für die Kleinen. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken.
Mit besten Grüßen,
Hannah
Hallo,
Das Lesen weckt sofort die Reiselust…
Nach vielen Reisen zu dritt im California haben wir unser Schlafsystem geändert: anfangs noch alle drei oben auf 1,20m Breite, dann Mama und Kind oben , Papa unten, Kindersitz jedesmal ausbauen… unglaublich nervig…. also haben wir unser altes Zweimannzelt wieder aktiviert, eine schöne Matte gekauft – und einer schläft im Zelt, einer oben, das Kind hat freie Platzwahl… und wir brauchen den Camper unten nicht umbauen, Sitz bleibt stehen, jeder findet morgens seinen Badbeutel…. viel Platz nimmt Zelt und Matte nicht ein.
Statt Reisetaschen haben wir curver- Klappboxen für Klamotten und eine „Badesachen“ Kiste.
Und einen Notfallrucksack für ganz ganz schlechtes Wetter und eine Hotelübernachtung ;-)
Liebe Grüße und viel Vergnügen beim Reisen :-)
Huhu!
Die Zeltvariante habe ich auch im Hinterkopf, allerdings dachte ich daran, die Mädels „auszuquartieren“, wenn sie etwas größer sind. Die Kindersitze abzubauen ist furchtbar nervig, da hast du recht, allerdings müssen wir das ja eh, um an den Stauraum unter der Sitzbank zu kommen. Euer Kistensystem ist super, geht aber vermutlich nur im California, wo ihr im Gegensatz zu unserem Nugget ja einen Kofferraum habt. Beim Nugget ist die Küche hinten im Heck. Das sog. Zweiraumkonzept finde ich großartig, einziger Wermutstropfen ist der mangelnde Stauraum. Im Nugget eignen sich daher nur verformbare Sachen wie eben Sporttaschen, die durch die kleine Öffnung in der Küche in den Stauraum unter der Küchenzeile gezwängt werden können. Den Hotelnotfallplan haben wir auch, dazu müssen wir dann allerdings die benötigten Plörren flott in Jutebeutel packen, von denen ich immer einen Schwung dabei habe (fürs Einkaufen, Strandtage etc.).
Euch auch noch viele schöne Reisen im California!!
LG, Nicole
Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Camping mit Kindern macht wirklich unglaublich viel Spaß. Man kann so viel entdecken und die Kindern können dabei einiges lernen.
Beste Grüße
Berna
Danke für die vielen Tipps. Wir haben einen Wohnwagen mieten können und möchte so eine Reise zum ersten Mal mit unseren Kindern unternehmen. Wir freuen uns schon auf das Campen. :)
Gern geschehen! Ganz viel Spaß und gutes Gelingen bei eurem „1. Mal“ :-)
Liebe Nicole,
Sehr schöner Text mit vielen guten Tipps.
Ich finde auch, dass Camping mit Kindern super ist.
Mein Sohn liebt es, mit seinem Roller über den Platz zu düsen – gemeinsam mit den vielen anderen Kindern.
Vor allem für Stadt-Kinder ist Camping toll – und für uns büro-arbeitende-Erwachsene auch 🙂
Lg, Christina
Lieben Dank, Christina. Auf den „richtigen“ Campingplätzen ist das genauso, wie du schreibst: Spaß für die Kids und Erholung für die Eltern, in jedem Fall ein Ausgleich zum städtischen Alltag. Wir lieben daher kleine, naturnahe Campings.
LG an dich und einen Sohn,
Nicole
Vielen Dank für euren tollen Beitrag. Wir machen und demnächst das erste Mal mit unserem Nugget auf den Weg. Endlich zu 3! Leider finde ich die Boxen nicht mehr auf Amazon. Kann man die irgendwo anders auch kaufen? Habt ihr sonst noch spezielle Tipps für Babys?
Hallo Sarah,
schade, dass die Boxen gerade nicht verfügbar sind. Ich habe solche im Geschäft bei Galeria Kaufhof in der Haushaltsabteilung auch schon mal gesehen. Auf Amazon habe ich alternativ eine 8 Liter Variante gefunden, theoretisch müssten zwei davon auch passen, die Maße sind sehr ähnlich: https://amzn.to/2SRPYpK.
Meine sonstigen Tipps sind einfach: Genießt die Zeit zusammen :-) Habt ganz viel Spaß, stresst euch nicht, seid flexibel. Wird das Baby unruhig, sind es vielleicht zu viele Eindrücke gewesen. Kuscheln, etwas Ruhe und Geduld sind da die besten Helfer.
LG und eine tolle erste Reise zu dritt!
Nicole
Hi schön von Euren Abenteuern und den Tipps zu lesen . Wir campen in unserem Klappfix mit 4 Kindern . Nächstes Jahr mit 5. Platz ist in der kleinsten Hütte. Und packen Olympiadisziplin.;) Unsere Großen (13/10) schlafen in ihrem eigenen Zelt das aber 2m Stehhöhe hat,das macht es für alle leichter. Die beiden kleinsten (4/1) mögen nicht so gerne duschen so haben wir uns eine aufblasbare Duschtasse mit aufblasbaren Boden, quasi ein minimini Planschbecken besorgt. Das können wir klein falten, gut verstauen und auch am Platz mal als Planschi benutzen.
Ich hoffe dass das Reisen bald wieder möglich ist und wir noch viele schöne Erlebnisse und Abenteuer auf dem Camping haben können.
Lg Sandra
Liebe Sandra,
zu sechst, bald siebt – sportlich! Und „Packen ist Olympiadisziplin“ trifft es auf den Punkt :-D Das Duschen ist bei unserer Kurzen auch immer noch nicht beliebt, aber es klappt mit der normalen Campingplatzdusche. Früher auch mal mit Gebrüll, seither bin ich Meisterin des Schnellduschens.
Wir waren ja letzte Woche schon auf ein langes WE zum Campen an der Nordsee, aber es ist nicht annähernd das Gleiche wie ein schöner Roadtrip außerdem von Deutschland. Bald. Hoffentlich.
LG und alles Gute für Nummer 5 :-)
Nicole
Liebe Ausreißerin,
fantastilliardenfachen Dank für den Tipp mit den LocknLock Boxen! Wir haben uns jahrelang mit irgendwelchen Tupperdosen und dem lästigen Aus-und-Einräum-System beholfen und haben mit den Boxen jetzt endlich eine Lösung, die richtig gut funktioniert :-)
Die kleinere der beiden Kisten fasst übrigens sogar 6,5 l.
LG
Sylvia
Liebe Sylvia,
es freut mich, dass mein Tipp solch einen Jubel auslöst :-) Und stimmt, die kleinere Dose fasst mittlerweile 6,5 Liter (unser älteres Modell nur 6, wenn ich mich jetzt nicht ganz schwer irre).
LG, Nicole
Vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Trotz aller Tips, ist bei uns immer so, dass wir alle erstmal eine Zeit brauchen um wieder im Camper anzukommen. Manchmal geht das super schnell, manchmal kann es aber auch den einen oder anderen Tag dauern.
VG Pascal
Hi Pascal. Wo hakt es bei euch, was sind eure Anlaufschwierigkeiten? Bei uns läuft es tatsächlich vom ersten Tag an, eine Eingewöhnungszeit braucht keiner von uns. Da bin ich auch ganz froh drum :-)
Viele Grüße, Nicole
Hi Nicole, wir brauchen alle ein wenig Zeit um uns einzugrooven. Zu verstehen, dass nicht alles so wie zu Hause ist. Vielleicht auch mehr Rücksicht und Geduld aufzubringen…. das dauert immer ein wenig..
VG Pascal
Hey. Wenn ihr das im Vorfeld wisst, ist das ja schon die halbe Miete. Ihr könnt euch drauf einstellen und Puffer lassen für die Eingewöhnung. Vielleicht verwächst sich das auch noch etwas, je älter eure Kids werden (das war bei uns jedenfalls so). LG, Nicole