Am Dienstag hatten wir noch kein Programm gebucht, das erneut tolle Wetter wollten wir aber gerne sportlich nutzen. Wir gingen also hinüber zum Skizentrum in Salla, wo wir uns Langlaufequipment ausliehen. Nachdem wir uns kurz zeigen ließen, wie wir die Skier anschnallen, enterten wir die Loipe. Wir hatten beide noch nie auf Langlaufskiern gestanden, aber ich fuhr seit Jahren Abfahrtski, da würde ich diesen Alteleutesport doch locker hinbekommen. Ich hatte mich selten so geirrt!
Aller Anfang ist schwer…
Kaum hatte ich die Skier angeschnallt, wollte ich losskaten, wie ich das mit meinen Abfahrtskiern auf Ziehwegen auch tue. Rums! Ich legte einen lupenreinen Spagat hin. Mit Mühe rappelte ich mich wieder auf. Vielleicht sollte ich es doch besser mit der Loipe probieren. Verkrampft zog ich mich mit meinen Stöcken vorwärts. Das konnte einfach nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Verstohlen beobachtete ich die entgegenkommenden Langläufer, die geschmeidig durch die weiße Landschaft glitten. Ich versuchte, deren Bewegungen zu imitieren. Gelegentlich gelang mir das, aber für mehr als ein paar Meter wollte es einfach nicht reichen. Immer wieder kraxelten wir aus der Loipe heraus, um schnellere Läufer (also alle anderen) vorbei zu lassen.
Irgendwann führte der Weg bergan. Die Muskeln in meinen Armen begannen bedrohlich zu zittern, als ich mich den Hügel hocharbeitete. Irgendwann gab es kein Halten mehr: Ich rollte rückwärts wieder hinunter. Verdammt! Wir entschieden, dass dies der perfekte Zeitpunkt wäre, umzukehren. Ich stocherte also hinüber auf die andere Seite des Weges und manövrierte mich in die Loipe der Gegenrichtung. Immerhin fuhr ich nun vorwärts den Hügel hinunter, aber mit gefühlten 100 km/h. Wie bremst man denn eigentlich? Am Fuße des Hügels machte der Weg eine Rechtskurve, in die ich schwungvoll einbog – und auf dem Hintern wieder herauskam. Jan hätte die Kurve sicherlich besser gemeistert, hätte er nicht in einem spontanen Stunt zur Seite springen müssen, weil ich im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke geblieben war. Nach knapp 3 Stunden und etwa 6 km Strecke waren wir schließlich erschöpft, aber immerhin heile wieder zurück gekommen.
Skilanglauf: Mein Fazit
Nie, nie wieder werde ich Skilanglauf als Alteleutesport bezeichnen! Es war sauanstrengend, aber es muss einen Trick geben, und den möchte ich irgendwann einmal lernen. Ansonsten stimme ich nach dem Tag Peter Bamm zu:
Der Sport ist ein sehr vernünftiger Versuch des modernen Zivilisationsmenschen, sich die Strapaze künstlich zu verschaffen.