Die Tour, die alles veränderte. In unserem Island-Urlaub sind wir das erste Mal getrekkt. Hier wurde auch unsere Liebe zu den nordischen Ländern entfacht.
Vorher habe ich jeden Urlaub in Spanien verbracht. An der Costa Brava, in Andalusien, auf den Kanaren oder den Balearen. Tagsüber grillte ich am Strand, abends schlürfte ich Cocktails. Der Klassiker halt. Irgendwann stellten mich diese Urlaube nicht mehr zufrieden. Ich war gelangweilt, gereizt, rastlos. Warum nur, was lief falsch? Hatte ich Urlaubsdepressionen? Gab es so etwas überhaupt? Und wenn ja, wie bekämpft man sie?
Mitten in meine Überlegungen flatterte der Sommerkatalog von Wave-Reisen ins Haus. Interessiert blätterte ich den Prospekt durch und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es gab tatsächlich noch andere Reiseziele als Spanien! Außerdem wurden zahlreiche sportliche Aktivitäten angeboten: Kanu paddeln, Fahrrad fahren, surfen – und wandern. Meine Füße zuckten unwillkürlich, mein Pulsschlag erhöhte sich und ein Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit. Anscheinend hatte ich die richtige Medizin für meine Urlaubsdepression gefunden. Ich entschied mich kurzerhand für die Island-Trekkingtour. Mich reizte der Gedanke, diese phantastische Vulkanlandschaft zu Fuß zu erkunden und dabei Orte und Dinge zu sehen, die der klassische Pauschaltourist entlang seiner Route nie erreichen würde. Neben der ersten Euphorie machten sich aber auch leise Zweifel breit, ob ich mehrstündigen Wanderungen über Stock und Stein, noch dazu mit vollem Gepäck, gewachsen wäre. Schließlich dachte ich an die Worte Mao Tse-tungs
Egal wie weit der Weg ist,
man muss den ersten Schritt tun.
und buchte die Trekkingtour! Jan, zu der Zeit noch bekennender Wandermuffel, schloss sich überraschend an. Noch besser!
16 Tage Island: Reiseablauf
Da es sich um eine organisierte Gruppenreise handelte, mussten wir uns nicht selbst um die Tourenplanung kümmern. Unsere Teamerin Ina versorgte uns im Vorfeld via E-Mail mit allen erforderlichen Informationen über den Ablauf der 16-tägigen Reise. Am 12.07.2009 flogen wir ab Köln/Bonn nach Reykjavik, von wo aus wir direkt in die südliche Küstenstadt Vik gebracht wurden. In Vik standen als „Aufwärmübung“ zwei Tageswanderungen auf dem Programm, bevor wir das Trekking durch die isländischen Hochebenen starteten. Über den berühmten Laugavegur liefen wir bis zur Landmannalaugar, wo die heißen Quellen als Belohnung auf uns warteten. Als weitere Stationen standen der Eissee Jökulsárlón, der berühmte Wasserfall Svartifoss und der „Golden Circle“ auf dem Programm. Den Abschluss bildete ein 2-tägiger Aufenthalt in der Hauptstadt Reykjavik mit Besuch der Blauen Lagune.
Packliste für Island
Als „Trekking-Neulinge“ waren wir froh, dass Wave uns im Vorfeld eine auf das Reiseland und die -dauer perfekt abgestimmte Packliste zur Verfügung stellte. Unsere vorhandene Ausrüstung war überschaubar gleich Null, von daher konnten wir die Packliste fast 1:1 als Einkaufsliste verwenden. Zelt und Kochausrüstung liehen wir uns zunächst von Freunden, wer weiß, ob Trekking auf Dauer etwas für uns war. Wanderschuhe, Rucksack, Outdoorjacke und -hose sowie Regenkleidung waren unumgänglich und mussten angeschafft werden, Fleecepulli, Mütze, Buff, Handschuhe und Funktionsunterwäsche hatten wir im Bestand. Zu guter Letzt mussten wir noch Nahrung für den Trekkingteil der Reise erstehen: Tütensuppen und -gerichte, Müsli-/Schokoriegel, Nüsse & Co.
Etwas aufgeregt, aber doch in freudiger Erwartung sah ich der Tour entgegen. Wir sollten nicht enttäuscht werden!