Bei der Fotoparade im 1. Halbjahr 2017 war ich nicht dabei, weil ich zu der Zeit noch in Frankreich weilte. Meinen Laptop hatte ich auf unsere zweimonatige Elternzeittour gar nicht mitgenommen. Wozu auch?! Mit zwei kleinen Kindern wäre eh keine Zeit zum Bloggen und Fotos entwickeln geblieben. Bei der Fotoparade 2-2017 bin ich aber wieder am Start, wenngleich ich etwas traurig bin, dass ich von meinen schönen Frankreich-Fotos nur ein paar wenige aus dem Monat Juli ins Rennen werfen kann. Egal, hier kommen meine ausgewählten Bilder für die #FopaNet – viel Spaß!
Aussicht
Die bekannteste Aussicht in der Provence ist lila. Lavendelfelder, soweit das Auge blickt. Besonders gut hat mir aber auch der Kontrast zwischen den violetten Lavendelfeldern und den goldenen Kornfeldern gefallen. Bei Sonnenschein ist die Leuchtwirkung von Gold und Lila natürlich noch kräftiger, doch die grauen Wolken bringen ein Quäntchen mehr Dramatik mit ins Bild. Finde ich. Vielleicht habe ich die Wolken aber auch nur als willkommene Abwechslung gesehen, nachdem wir über Wochen blauen Himmel und Temperaturen von +35 Grad gewohnt waren.
34 mm – F/8 – 1/320 Sek. – ISO 100
Farbkontrast
Das Thema „Farbkontrast“ schreit geradezu nach einem Bild von den Ockerbrüchen, die wir in der Provence besucht haben. Auch wenn mir die Ockerbrüche in Rustrel besser gefallen haben – sie sind nicht so hoch frequentiert und bieten eine schönere Spazierstrecke – , die in Roussillon sind eindeutig noch spektakulärer, was das Farbspektrum anbetrifft. Rot, orange, gelb, weiß, sogar lila, der bunte Ocker hebt sich grandios vor dem Grün der Büsche und Bäume ab.
Kleiner Tipp am Rande: Es ist nicht die beste Idee, wenn sich die ganze Familie an dem Tag in rosa, orangene und rote T-Shirts hüllt…
18 mm – F/7.1 – 1/640 Sek. – ISO 100
Landschaft
Herrliche Landschaften habe ich in Frankreich noch und nöcher gesehen und erlebt. Wirklich ein Traum, was unser Nachbarland alles zu bieten hat! Ich habe mich für ein Foto von der Calanque en Vau entschieden, da ich die Calanques landschaftlich unheimlich faszinierend finde. Calanques sind enge Meereseinschnitte mit seitlich steil aufragenden Felswänden, quasi die Fjorde Frankreichs. Die Region zwischen Marseille und Cassis ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, was in unmittelbarer Nähe einer Großstadt wohl eher eine Seltenheit ist. Die Calanque en Vau hat mir von den fünf, die wir bei einer Bootstour vom Wasser aus gesehen haben, am besten gefallen. Dieses Foto ist bei unserer Wanderung entstanden, die uns am oberen Rand der Calanque entlang geführt hat.
18 mm – F/9 – 1/125 Sek. – ISO 100
Schwarz-Weiß
Schwarz-Weiß-Aufnahmen findet man bei mir eher selten. Warum? Die allermeisten Landschaften wirken meiner Meinung nach in Farbe besser. Architektur und Menschen hingegen bieten sich für die Schwarz-Weiß-Fotografie sehr gut an. Vor allem Hochhäuser mit ihren geraden Linien und geometrischen Formen entwickle ich gerne in Schwarz-Weiß. Alternativ gefallen mir nostalgische Motive in Schwarz-Weiß, wie dieses Riesenrad auf der Berlin Christmastime. Den Kirchturm habe ich als netten Kontrast dazu mit aufs Bild gebannt: Ruhe und Gebet in der Kirche versus Vergnügen und Musik auf der Kirmes.
38 mm – F/8 – 1/640 Sek. – ISO 250.
Stadtbild
Man mag von stürzenden Linien ja halten, was man will. In diesem Motiv finde ich sie jedenfalls absolut passend. Während sich unten das normale Berliner Getümmel am Alexanderplatz abspielt, geht der Blick nach oben zur Urania-Weltzeituhr und dem Berliner Fernsehturm, der aus dem Stadtbild heraus sticht.
18 mm – F/8 – 1/125 Sek. – ISO 125
Da ich beim Wandern mit Kindern und Solotrips mit Kindern naturgemäß mit schmalem Gepäck unterwegs bin, sind alle Bilder mit meinem Reisezoom-Objektiv von Sigma* entstanden.
Schönstes Foto
Provence, du herrliche Schönheit! Aus der paradiesischen Region in Südfrankreich könnte ich bestimmt 20 Fotos ins Rennen werfen. Mein allerschönstes Bild ist aber diese Nahaufnahme von einem Schmetterling, wie er den süßen Nektar des Lavendels trinkt. Ganz leise und friedlich ernährt sich der Falter vom Lavendel und erfüllt gleichzeitig seine wichtige Aufgabe der Bestäubung. Die Natur ist einfach grandios, wenn sich keiner einmischt und sie einfach nur funktioniert. Nur schade, dass der herrliche Duft nicht gleich mit auf Zelluloid gebannt werden kann.
F/6.3 – 1/2000 Sek. – ISO 640
Diese Aufnahme habe ich mit meinem 90 mm Tamron Objektiv* geschossen (schön, wenn die Kinder schlafen und ich Zeit zum Fotografieren statt Knipsen habe).
Fünf Kategorien plus das schönste Foto, insgesamt also sechs, daraus besteht Michaels Fotoparade normalerweise. Da es sich aber quasi um eine Jubiläumsausgabe handelt, nämlich die 6. #FopaNet, standen doppelt so viele Kategorien zur Auswahl. Und weil ein Extra-Sternchen winkt, wenn man alle Kategorien bedient, gebe ich mir jetzt noch mal extra viel Mühe und zeige noch weitere fünf Bilder, aber mit weniger Prosa dabei.
Licht
Ich liebe es, gegen das Licht zu fotografieren. Häufig leider ohne den erhofften Erfolg. Mit diesem Bild bin ich aber sehr zufrieden. Das Sainte-Baume-Massif ist ein recht markanter Bergrücken in Südfrankreich. Der Legende nach hat Maria Magdalene in der Höhle hoch oben im Fels die letzten Jahres ihres Lebens zugebracht. Dieses Foto ist beim Aufstieg zur heiligen Grotte entstanden.
29 mm – F/6.3 – 1/400 Sek. – ISO 100
Tiere
Esel gehören definitiv zu meinen Lieblingstieren. Jedem, der es hören will oder auch nicht, erkläre ich, dass Esel keinesfalls dumm oder stur sind, wie allgemein behauptet wird. Esel sind sogar sehr klug. Während bei Pferden in Gefahrensituationen sofort der Fluchttrieb einsetzt, wägen Esel erst die Situation ab. So sieht’s nämlich aus! Dieser liebe Esel ist mir im Freilichtmuseum in Detmold vor die Linse gelaufen.
18 mm – F/5 – 1/320 Sek. – ISO 400
Natur
Schöne Natur muss man gar nicht immer in weiter Ferne suchen. Anderthalb Stunden von meiner Haustür entfernt liegen die Externsteine, eine herrliche Sandsteinformation, die die Natur in die Landschaft gestellt hat.
12 mm – F/11 – 1/125 Sek. – ISO 100
Hier kam mein Weitwinkel-Objektiv von Tokina* zum Einsatz.
Nahaufnahme
Leider, leider hatte ich auch hier wieder kein Makro dabei, ebenso wenig ein Stativ. Unter diesen Umständen finde ich die Nahaufnahme von der Libelle eigentlich recht gut gelungen.
200 mm – F/6.3 – 1/160 Sek. – ISO 250
Essen
Ich fotografiere fast nie mein Essen – gut, dass ich es hin und wieder doch mal tue. Als die Kids mal passender Weise beide geschlafen haben, haben Jan und ich diese leckeren Tartines gesnackt. Tartines sind im Grunde Butterbrote, in diesem Fall deftig und warm, mit Käse und Tomaten überbacken und Schinken oben drauf. Mmh!
Juchhu, ich habe alle zehn Kategorien bedient! Außerdem habe ich über 30 Jahren des Falschschreibens aus einem Kinderbuch gelernt, dass man „juchhu“ tatsächlich mit zwei „h“ schreibt – verrückt.
Danke, Michael, für die Ausrichtung der Fotoparade. Es macht Spaß, in den Fotos zu kramen und mal wieder etwas mehr über das Fotografieren an sich nachzudenken. Das kommt derzeit einfach zu kurz, aber die Zeiten werden sich auch wieder ändern. Jetzt stöbere ich jedenfalls erst mal durch die vielen Beiträge der anderen Teilnehmer – schaut doch auch mal rein!
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Das sind sehr schöne Bilder, liebe Ausreißerin!
Ich mag vor allem das SW mit dem Riesenrad!
Lg Michael
Danke, Michael, und liebe Grüße zurück! :-)
Huhu,
toll dass du bei der Fotoparade dabei bist. Mit gefällt total gut dein Naturbild. Da wir viel wandern, finde ich diese Formation super toll! Da kann man gewiss auch bouldern? :-)
Liebe Grüße aus dem Hunsrück
Claudia von aktiv-durch-das-leben.de
Hallo Claudia,
vielen Dank :-) Ich befürchte allerdings, dass es auf wenig Gegenliebe stößt, wenn ihr versucht, die Externsteine anders als über die Treppen zu erklimmen ;-) Im Teutoburger Wald gibt es aber die Dörenther Klippen, die sind sicherlich nach eurem Geschmack.
Liebe Grüße,
Nicole
… und doch so viele schöne Frankreich-Fotos, super! So vielfältig vor allem auch. Das erinnert mich wieder daran, dass ich auch unbedingt einmal die Provence, die Lavendelfelder und Avignon sehen möchte. Ah ja, und die Esel sind sooo süss – man muss sie mögen! Liebe Reisegrüsse, Miuh
Danke, liebe Miuh! Dann update mal flott deine Bucketlist, die Provence gehört unbedingt darauf. Avignon musste ich leider schweren Herzens skippen, aber das steht auch noch oben auf meiner Liste. Du bist letztes Jahr aber wirklich viel rumgekommen, wow. Den Lac de Gruyere hast du noch auf dem Plan, da waren wir letztes Jahr ;-) Von deinen #FopaNet-Bildern gefallen mir übrigens das Tierbild und die Nahaufnahme von dem Schmetterlingflügel am allerallerbesten.
Liebe Grüße rüber in die schöne Schweiz, Nicole
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